Die neue Studie „Below the Canopy“ richtet ihren Fokus auf die spezielle Entwicklung globaler Tierbestände im Lebensraum Wald. Menschliche Eingriffe wie Entwaldung oder die Übernutzung der Böden verursachen einen Einbruch um 60 Prozent der weltweiten Bestände – besonders betroffen sind dabei tropische Wälder, wie im Amazonasbecken. Im Rahmen der Studie wurden Daten von 268 Wirbeltierarten herangezogen, die aufgrund ihrer Lebensweise vollständig auf intakte Wälder angewiesen sind. Seit 1970 sind die Bestände von Vögeln, Säugetieren, Amphibien und Reptilien durchschnittlich um 53 Prozent zurückgegangen.

Auch in Österreich konnte der negative Trend bestätigt werden: „In Österreich ist der Wald der größte CO2-Speicher. Den gilt es, möglichst natürlich und naturnah zu erhalten, mitsamt seiner Tierbestände. Denn der Wald ist nur so gesund wie seine Bewohner – und umgekehrt. Eine augenscheinlich große Waldbedeckung bedeutet nicht automatisch auch eine vielseitige Tierwelt. Besonders jene Arten, die auf alte Bäume und Totholz angewiesen sind, kommen mit gleichaltrigen struktur- und artenarmen Forsten nicht zurecht. Daher sind diese anspruchsvollen Arten wie z.B. der Eichen- oder Alpenbock nur mehr selten zu finden“, verweist WWF Wald-Expertin Karin Enzenhofer auf die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Wald und Tier. „Wo die globale Herausforderung eher in der extensiven Landnutzung und Entwaldung liegt, stellt bei uns in Österreich vielmehr die Bewirtschaftung des Waldes ein Problem dar. Obwohl wir eine Gesamtwaldfläche von 47 Prozent haben, sind davon nur ein knappes Viertel unserer Wälder naturnah und nur drei Prozent natürlich.“

Die Studie fordert daher einen strengeren Schutz von naturnahen Wäldern sowie eine Steigerung von Naturwaldelementen, wie Altbäume oder Totholz in Wirtschaftswäldern, um die Vielfalt in den heimischen Wäldern zu stärken.

 

Weitere Informationen sowie die vollständige Studie „Below the Canopy“ finden Sie HIER